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Überbauung Aarepark
Aarau
Studienauftrag 1999, 4. Preis
Stadt Aarau
Thomas Schregenberger Architekten
Thomas Schregenberger, Lorenz Peter

„FLOESSEN" Ausgangspunkt des Projekts ist die spezielle topographische Lage am Ufer der Aare, im ehemaligen Schwemmland. Das Gelände, knapp über der Wasseroberfläche, unterhalb von Strasse und Damm gelegen, scheint Teil des Flussbettes zu sein. Auf diese Fläche werden Gebäude gelegt, die vom Boden leicht abgehoben, wie vom Hochwasser angeschwemmt erscheinen.
Die Grundfläche der gesamten Anlage bildet ein durchgehendes Kiesbett aus Aareschotter. Das Kiesmaterial wird verwendet, wie es von der Aare angeschwemmt wird; in verschiedenen Fraktionen, Farben und Korngrössen. Aus diesem Kiesbett wachsen Weiden. Sie geben der Anlage den heinartigen Charakter eines Auenwaldes. Die fünf liegenden Baukörper sind von den überragenden Weiden umgeben. Massive, flossartige  Holzdecks, in die Kiesfläche gelegt, definieren die Freiraumbereiche. In ihrem Ausmass übernehmen sie die Grundform der gegen sie verschobenen, darüber liegenden Gebäude. Das Spiel zwischen den geschichteten Baukörpern und den ins Kiesbett gelegten Holzflächen lässt die Elemente wie auf Wasser treiben. Durch das massvolle Auslichten der Uferbepflanzung wird das Fliessen der Aare sichtbar.
Die Anlage besteht aus fünf flachen, in sich ruhenden Baukörpern. Mit ihrer allseitig vorgelagerten Balkonschicht öffnen sie sich zu Fluss und Park. Erschlossen sind sie über eine innen liegende Halle. Eine windmühlenförmige Nebenraumschicht organisiert den Grundriss. Die dadurch entstehenden offenen Bereiche sind in ihrer Raumaufteilung flexibel und lassen mehrseitig orientierte Wohnungen zu. Die dreigeschossigen, rechteckigen Gebäude bestehen aus Beton, Holz und Glas. Die Fassade wird bestimmt durch den umlaufenden Raster, der mit glatten Glasflächen und rohen Holzbrettern gefüllt ist.
Durch die lockere Anordnung der Baukörper umfliest die Uferzone sämtliche Gebäude und lässt alle Wohnungen an der Lage am Wasser teilhaben. Der Autoverkehr ist durch die nördliche Erschliessung der Tiefgarage weitgehend aus der Anlage ferngehalten. Durch die Erhöhung der Dammmauer und die Situierung der Baukörper werden die Wohnungen vor Lärmimmissionen geschützt. Die fünf Gebäude sind einfach konstruiert und kostengünstig herzustellen. Die Etappierung der Anlage ist problemlos möglich. Die gewünschte Flexibilität und Nutzungsneutralität ist gewährleistet. Zu Gunsten einer höheren Wohnqualität wird auf eine volle Ausnützung bewusst verzichtet.