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Vorstadttheater
Basel
Ausführung 1998-1999
Theatergruppe Spielkiste/Stadt Basel
Thomas Schregenberger Architekten
Lorenz Peter
Thomas Schregenberger, Lorenz Peter
Lili Kehl
110'000 CHF

"SCHEIN" ist Titel und Programm zu Umbau und Neugestaltung des Vorstadt-Theaters Basel. Einerseits erweckt der Begriff „Schein" direkte Assoziationen zum Theater: Scheinwelt, Illusion, Scheinwerferlicht, Trugbild, Sinnestäuschung.
Andererseits beschreibt er auch eine bauliche Forderung: Das in einem Hinterhof gelegene Theater soll durch die Erneuerung optisch mehr in Erscheinung treten, auch in der St. Alban-Vorstadt präsent sein.
Das Hofgebäude wurde neu gestrichen. Die nun betonten, grosszügigen Fensterfronten verleihen dem Gebäude einen öffentlichen Charakter. Ein drei Meter hoher Schriftzug, der über die Einfahrt auch in der St. Alban-Vorstadt zu sehen ist, markiert den Haupteingang. Nachts wird die Fassade mit Flutlicht beleuchtet und lässt das Theater wie ein Bühnenbild erscheinen.
„Schwarz-Weiss", wichtiges Element der Corporate Identity des Vorstadt-Theaters, wird auch im Inneren des Gebäudes prägendes Gestaltungsmittel. Der Theatersaal des an sich weissen Gebäudes wird schwarz ausgestrichen. In diesen schwarzen Raum hinein wird mittels raumhohen, verschiebbaren Stoffbahnen ein zweiter, weisser Raum gebaut, das Theaterfoyer. In diesem vermeintlichen Raum im Raum, gebildet aus textilen Elementen, die an Soffiten und Prospekte erinnern, in dem das schwarz gestrichene Mobiliar vor dem weissen Hintergrund wie Requisiten wirkt und in der die Scheinwerfer eine Szene aufbauen, in diesem Raum scheinen sich die Grenzen zwischen „realer" und „theatraler" Welt zu verwischen.