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Friedenshaus
Flüeli-Ranft
Projektstudie 2016
Via Cordis-Stiftung
Thomas Schregenberger GmbH
Thomas Schregenberger,Andrzej Egli, Moritz Gisler, Nathalie Benz
Büro für Bauökonomie AG
Landschaftsarchitektur: Berchtold. Lenzin

An erhabener Lage mit wunderschönen Aussichten befindet sich das neue Friedenshaus, dort wo viel früher bereits das Hotel Stolzenfels stand und später die heutigen Bauten, die nun ersetzt werden sollen.
Die Architektur des Friedenshauses Flüeli Ranft kann als Sinnbild, als Analogie zum Frieden gesehen werden. Es besteht aus ganz verschiedenen, charaktervollen Gebäudeteilen, die nicht nur nebeneinander koexistieren, sondern sich auch gegenseitig bereichern und zu einer Gemeinschaft zusammen finden.
In sich ruhende, zentrierte, konzentrierte Räume mit oft kuppelähnlichen Decken und zenitalem Licht fördern die Suche nach dem individuellen, inneren Selbst. Demgegenüber bestimmen zwei markante kubische Baukörper sowie die davorstehende “Kapelle“ die talseitige Fernwirkung des Friedenshauses und lassen es selbstbewusst und offen mit seiner Umgebung interagieren. Verschiedenste Begegnungsorte wie ein zentraler Hof oder eine offene Säulenhalle, dem Belvedere, regen zu informellem Austausch an.
Der Hügel auf dem das Friedenshaus steht, ist Bestandteil der gewachsenen Landschaft und übergangslos in die Kulturlandschaft der umliegenden Bauernhöfe eingebunden. Wie bei Landschaftsgärten, wo die Grenzen zur Kulturlandschaft bewusst verwischt wurden, entsteht auch in der Umgebung des Friedenshauses der Eindruck, dass die Landschaft ohne klares Ende weiterfliesst und auf selbstverständliche Art mit dazugehört.
Heutige Wegspuren in der kleinen Waldfläche gewähren die Anbindung an ein weitreichendes Wegenetz durch die Landschaft, das durch die Streuobstwiesen hindurch zu vorhandenen und neuen Angeboten wie dem Labyrinth oder dem «Hortus conclusus» führt und als Rundweg immer wieder zum Friedenshaus zurückführt. Hausnah befinden sich Terrassenflächen sowie eine ebene Rasenfläche unter Einzelbäumen, die sich für verschiedene Aktivitäten anbietet.

Hof
Ein Treppenaufgang führt den Hügel hinauf, wo man vom Hof in Empfang genommen wird. Viele werden bis hierher den Alltag hinter sich zurückgelassen haben. Der zentrale Hof mit seinem rund ausgeschnittenen Dach und dem Brunnen dient als Begrüssungsort und Treffpunkt.

Saal
Direkt neben dem Hof liegt der grosse Saal, welcher sich über eine grosszügige Fensterfront zum Hof hin öffnet. Mit seinem bewegten Dach fängt der Raum gleichmässiges Nordlicht ein und ist für verschiedenste Aktivitäten wie Schulungen, Vorführungen, Tanz oder auch Feste geeignet.

Säulenhalle Zwischen den beiden Hauptbauten und direkt neben dem Café und Empfang gelegen, dient die Säulenhalle als gedeckter Sitzplatz für das Café und als Treffpunkt zum Verweilen. Die Lage profitiert von der Aussicht ins Tal und einem Treppenabgang in die umliegenden Gärten.

Meditationsraum
Der talseitig vor der Anlage stehende Meditationsraum tritt als Analogie zweier Blickrichtungen auf den Frieden in Erscheinung. In seinem Innern strahlt der quadratische Raum durch sein zeltartiges Dach und das von oben eindringende Licht Geborgenheit und Ruhe aus. So fördert das Innere des Raumes meditative Tätigkeiten und den konzentrierten Blick in unsere persönliche Innenwelt. Demgegenüber richtet das geöffnete, skulpturale Dach der Kapelle seinen Blick bewusst nach Aussen in die Welt.

Speisesaal
Der Speisesaal liegt im Bauch des neuen Hochbaus, auf Gartenniveau, mit direktem Bezug zum Garten und Blick ins Tal. Der hohe Raum, mit seinem Querschnitt ähnlich einer dreischiffigen Kirche, wird vom Empfangs- und Cafébereich aus über eine repräsentative Treppe betreten. Er ist ein wichtiger sozialer Treffpunkt welcher während des Tagesverlaufs regelmässig zum gemeinsamen Essen aufgesucht wird, in welchem aber auch grosse Feste gefeiert werden können.

Dachgarten
Der perfekt besonnte Dachgarten ist ein gefasster, teils gedeckter Aussenraum mit gezielt komponierten Ausblicken in alle Himmelsrichtungen. Er bietet viel Platz für Gruppenaktivitäten wie z.B. Yoga unter dem Sternenhimmel.