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SIG-Areal
Neuhausen am Rheinfall
Masterplan 2014-2016
SIG Gemeinnützige Stiftung
Thomas Schregenberger GmbH
Thomas Schregenberger, Andrzej Egli, Moritz Gisler, Alessandro Bosshard
Landschaftsarchitektur: Alice Foxley Landscape Architect
Verkehrsingenieur: Enz + Partner AG

VISION
Wo einst Waggons gefertigt wurden und das einmalige Naturschauspiel des Rheinfalls direkt vor der Tür liegt, entsteht ein belebter Begegnungsort – ein freundliches, offenes Quartier für Arbeit, Wohnen, Bildung und Freizeit. Das Ziel ist, das vorhandene Nutzungspotenzial zu aktivieren und auf dem rund 120'000 m2 grossen, bislang geschlossenen Industrieareal eine ausgewogene Mischnutzung zu schaffen. Dabei bleiben bestehende Arbeitsplätze erhalten und Angebote für neue Arbeitsplätze werden geschaffen – für eine Vielfalt, die dem einzigartigen Standort Rechnung trägt.

Von dieser Transformation profitiert auch die Gemeinde Neuhausen – denn sie gewinnt nachhaltig an Attraktivität und Grösse. Der Veränderungsprozess eröffnet ihr die Chance, eine städtebauliche, nutzungsmässige und auch gestalterische Erneuerung an einem zentralen Identifikationspunkt in die Wege zu leiten. Teile des SIG Areals werden sowohl in Richtung des Dorfzentrums als auch zum Tourismusmagnet Rheinfall hin geöffnet. Neuartige öffentliche Freiräume laden künftig zum Verweilen ein, während Fuss- und Radwege das Gelände mit der Umgebung verbinden. So wird das Areal zum pulsierenden Knotenpunkt zwischen Tourismus und Ortszentrum – einem Quartier, auf dem sich historisches Flair und moderner Lebensstil gegenseitig bereichern. Die neue Bahnhaltestelle am Industrieplatz macht den einzigartigen Standort des SIG Areals noch attraktiver. 

GESAMTPLANUNG
Mit der Erarbeitung eines Leitbildes für die Gesamtplanung des SIG Areals sowie einer Testplanung für die Präzisierung der formulierten Ziele wurde der Transformationsprozess initiiert. Auf Basis der Resultate wird nun die Gesamtplanung entwickelt. Der Veränderungsprozess des SIG Areals eröffnet die grosse Chance, diesen besonderen Ort städtebaulich zu erneuern und ihm nachhaltig neue Ausdrucksstärke und Flexibilität zu verleihen. Die heutigen Industriezonen werden geöffnet, sodass neben der Industrie eine zukunftsträchtige Mischnutzung von Gewerbe, Wohnen und Freizeit entstehen kann. Von der neuen Belebung des Areals und der verstärkten Anbindung an die Gemeinde Neuhausen profitieren Jung und Alt, Firmen und Bewohner, Touristen und Einheimische.

Die Lage des Areals ist geprägt vom Flusslauf und seinen topographischen Verhältnissen als Kanzel über dem Rheinfall. Unmittelbar neben dem Ortszentrum gelegen wird es von Bahnlinien begrenzt und durchquert. Eine klare orthogonale Hallenstruktur im Südteil trifft auf differenzierte, auf die Wasserkraft ausgerichtete Gebäudekompositionen im Norden.
Die städtebauliche Grunddisposition entwickelt sich aus der vorhandenen Substanz und schärft die vielfältigen Begebenheiten. Grossmassstäblichkeit in der Ordnung der fertigungshallen im Süden mit dem Schiebebühnenplatz und freier Disposition mit differenzierten Raumfolgen im Norden. Der Bebauungsvorschlag zielt auf die maximalen städtebaulichen Transformationspotenziale über das Gesamtareal ab. Innerhalb der gefestigten Grundordnung bleibt eine Flexibilität in der Ausgestaltung der einzelnen Teilbereiche. Ausgerichtet auf den Bestand lässt sich eine etappierte und unabhängige Entwicklung realisieren.