0107
Tabor House
Lija, Malta
Ausführung 1996-1997 / 2002-2003
Bruce und Monika Mathers
Thomas Schregenberger Architekten
Thomas Schregenberger, Marianne Zürcher, Caspar Schärer

Das "Tabor House" der Familie Bruce und Monika Mathers liegt im Zentrum des maltesischen Städtchens Lija unmittelbar neben Hauptplatz und Dom. Die Liegenschaft besteht aus einem U-förmigen Gebäude, das den zentralen Hof formuliert, einem seitlichen Palmenhof und einer über drei Stufen terrassierten Gartenanlage. Mit dem Bau eines langgestreckten Pools wurde 1997 die bestehende Anlage neu interpretiert. Der die mittlere Terrasse akzentuierende Swimmingpool übernimmt die Geometrie der bestehenden Anlage und macht deren Struktur wahrnehmbar. Er formuliert eine neue Mitte und verzahnt Wohn- und Nutzgarten miteinander. Die mittlere Terrasse wurde so zum Vermittler zwischen den Wohnhöfen und dem davor liegenden Orangenhain.
Mit dem Bau des Pools Ende der Neuziger Jahre hat sich nicht nur die Organisation der Gartenanlage verändert, sondern auch deren Beziehung zum Gebäude. Nach dem zentralen Hof und dem Palmengarten bekam die Anlage nun einen weiteren prominenten Aussenraum, der mit dem Gebäudeinneren in Bezug zu bringen war. Mit der Reorganisation und teilweisen Rekonstruktion des mittelalterlichen Teils der Villa konnten nun nicht nur die Verhältnisse zu den Aussenräumen geklärt, sondern auch interne Raumbeziehungen attraktiver gemacht werden. Der Küchentrakt wurde weitgehend rekonstruiert, die Bogenkonstruktionen ergänzt und die bestehenden Räume mit neuen Verbindungen zu einer attraktiven Raumfolge zusammengefasst. Im Zentrum steht nun die neue Küche. Sie schafft nun die Verbindung zu den verschiedenen Aussenräumen. Nebst dem Küchentrakt wurde auch der zweigeschossige Wohntrakt völlig neu organisiert. Die über fast 10 Meter gespannten, mittelalterlichen Bogenkonstruktionen im Erdgeschoss wurden freigelegt, der darüber liegende Musiksaal über einen Lichtraum und eine neue Treppenanlage mit dem Wohnraum verbunden. Auch die restlichen Räume des Hauses wie auch die Badezimmer wurden erneuert. Sie wurden in einen möglichst originalen Zustand zurückversetzt. Die dort gefundenen steinernen Bodenplatten wurden aufgedeckt, zum Teil rekonstruiert und sichtbar belassen.